Kurs 2

Die präventiv ausgerichtete Zahnarztpraxis

 

Erfolgsparameter einer präventionsorientierten Praxis
Von der fachlichen Notwendigkeit bis zur Umsetzung in der täglichen Praxis

9.00h bis 17.00h
Kurstermine auf Anfrage

Eine präventiv ausgerichtete Zahnarztpraxis funktioniert vollständig anders als eine ausschließlich auf Restauration ausgerichtete.
Das Seminar gibt Einblicke in die Parameter, welche maßgeblich den Praxiserfolg beeinflussen.

Hierzu gehören:
  1. Die Notwendigkeit der präventiven Ausrichtung der Zahnarztpraxis
  2. Risikodiagnostik Karies und Parodontitis
  3. Präventive Konzepte für alle Altersklassen (Kinder, Erwachsene, Senioren) aufbauend auf den individuellen, altersabhängigen Risikofaktoren
  4. Elemente der Karies- und Parodontitisprävention
  5. Das Gespräch zur Vermittlung der Praxisphilosophie
  6. Das Recall als Voraussetzung zum dauerhaften Erhalt der Zahn- und Mundgesundheit
  7. Organisation der Praxis: Voraussetzung zur Behandlung synoptischer Behandlungen
  8. Interaktion im Team: die zahnärztliche Mitarbeiterin als Repräsentantin der Gesundheitsangebote der Praxis
  9. Motivation aller Beteiligten und praxisinterner Führungsstil
Folgende Detailinformationen zu den einzelnen Punkten werden vermittelt:
  1. Wissenschaftliche Erkenntnisse erfordern vor jeder Restauration präventive Behandlungsmaßnahmen. Die Ätiologie der Karies und Parodontitis ist weitestgehend erforscht. Das Wissen um die Ursachen und begleitenden Faktoren ermöglicht der Zahnarztpraxis in den meisten Altersklassen eine erfolgreiche Umsetzung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse.
  2. Es werden unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Ermittlung des Karies- und Parodontitisrisikos vorgestellt. Prävention behandelt das Risiko zu erkranken und nicht die Erkrankung selbst.
  3. Unterschiedliche Altersklassen unserer Patienten haben unterschiedliche Risikofaktoren. Diese werden erläutert. Präventive Strategien in Abhängigkeit von den wissenschaftlichen Grundlagen werden insbesondere in den Altersklassen 0 bis 6 Jahre und in der Altersklasse der Senioren (hier insbesondere der reduzierte Speichelfluß (welcher nicht nur bei Senioren vorkommt)) besprochen.
  4. Es werden therapeutische Maßnahmen und Präparate vorgestellt, welche im präventiven Behandlungsbereich in den unterschiedlichen Altersklassen zur Anwendung kommen können.
  5. Das Gespräch ist die Voraussetzung zur präventionsorientierten Behandlung und Praxisführung. Es ist ein Ziel des Gespräches, dem Patienten die Praxisphilosophie (gesunde Zähne ein Leben lang) zu vermitteln. Gleichzeitig sollte er die fachliche Hintergrundinformation erhalten, die es ihm ermöglicht, die ihm angebotenen Präventionsleistungen als Beitrag zu seiner eigenen Zahn- und Mundgesundheit zu erkennen und wertzuschätzen.
  6. 6. Das Recall ist nicht nur ein zentraler Bestandteil der Patientenbehandlung, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zum „Praxisprofil“ und damit zum Erfolg einer Praxis. Hierbei ist auch die Frage zu stellen ob es möglich ist, Zahnputzverhalten und Ernährungsverhalten dauerhaft ohne Remotivation zu verändern. Anhand von Patientenfällen werden die Probleme veranschaulicht und Hinweise zum Entstehen des individuellen Eßverhaltens gegeben.
  7. Der „Patientenfluß“ von Karies- und Parodontitispatienten durch die Praxis wird erläutert. Hierbei wird anhand von Patientenfällen deutlich, dass der präventive Leistungsbereich Voraussetzung zur synoptischen Behandlung unserer Patienten darstellt. Prävention kann beim Patienten Wünsche wecken, welche oftmals erst die umfangreichen Behandlungen möglich machen. Gerade solche synoptischen Behandlungskonzepte sind oft auch entscheidende Faktoren zum dauerhaften Zahnerhalt.
  8. Die zahnärztliche Mitarbeiterin repräsentiert die Gesundheitsangebote der Praxis, steht somit im Mittelpunkt des präventiven Leistungsspektrums. Dies kann sie nur mit der notwendigen Kompetenz und Ausstrahlung machen, wenn der Führungsstil der Praxis ihr die Möglichkeiten dazu einräumt. So fördert beispielsweise autoritärer Führungsstil nicht gerade eigenverantwortliches Arbeiten. Welche Schlüsselposition zahnärztliche Mitarbeiter/innen einnehmen, zeigen auch Untersuchungen, dass in über 80% der Fälle, in denen der Patient die Zahnarztpraxis wechselt, Unzufriedenheit mit zahnärztlichen Mitarbeiter die Ursache darstellte.
  9. Die Motivation aller Beteiligten ist ein Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung. Dem Praxisinhaber kommt hierbei eine alles entscheidende Funktion zu. Nur durch Vorbild in allen Bereichen (Zahnheilkunde, Qualität, TQM, präventives Denken und Handeln) läßt sich die Motivation aller Beteiligten beeinflussen.
  10. In dem immer enger werdenden „Gesundheitsmarkt“ wird sich auf Dauer die Praxis etablieren, der es gelingt, dem Patienten Zahn- und Mundgesundheit nicht nur zu vermitteln, sondern auch dauerhaft in der täglichen Praxis umzusetzen. Hierzu gehört nicht unbedingt die Spezialisierung, sondern in entscheidendem Maße ein fachlich breit aufgestelltes Wissen, welches es der Praxis und den Praxisinhabern ermöglicht, eine objektive individuelle Patientenberatung und -behandlung losgelöst von fachlichen Schwerpunkten oder Eigeninteressen umzusetzen.

Referent:
Dr. Lutz Laurisch